Sie sind ein schräges Paar: Jürg Schneebeli aus Zürich und Ray Anderson aus New York. Während der amerikanische Ausnahmemusiker einen starken Hang zum unkonventionellen, experimentellen Spiel hat, ist der Schweizer Jazzpianist geerdet im Blues und Straight Ahead Jazz. Doch was auf den ersten Blick nicht zusammen passt, wächst auf der neuen CD von Schneebelis Band Schneekoenig wunderbar zusammen. Ray Anderson, einer der einflussreichsten Posaunisten des Jazz, bleibt unverkennbar und klingt trotzdem so, wie man ihn sonst selten hört. Das Album ist das fünfte des Langzeitprojekts Schneekoenig. Jürg Schneebeli entwickelt seine Musik darauf konsequent weiter: Vom Funk- und Fusion-Sound der Anfangszeit über Breakbeats und House-Grooves der Nullerjahre nun neu in Richtung Souljazz. Das neue Album heisst sinnigerweise Im-possible. Der Bandleader sagt dazu: «Im Jazz lässt man sich oftmals auf etwas ein, von dem man nicht von vornherein weiss, dass es möglich ist – und kann damit überraschende und un-mögliche Momente kreieren. Aus Impossible wird Possible. Der Ausnahmemusiker Ray Anderson, der bereits auf der letzten CD Relaunch mitspielte, gehört zu den Weltbesten auf seinem Instrument. Während fünf Jahren in Folge wählte ihn beispielsweise die renommierte US-Jazzzeitschrift Down Beat zur Nummer 1 auf der Posaune. Für Furore hat er vor allem in den 1980er-Jahren gesorgt, als er mit seiner besonderen Art sein Instrument zu spielen, für ein eigentliches Revival der im Jazz etwas in Vergessenheit geratenen Posaune gesorgt hat. ------------------------------------------------------------
Fotos: © www.chbaerlocher.ch, Erika Kapin (Ray Anderson), www.erikakapin.com
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